Digitale Transformation: In fünf Schritten zum Erfolg

Verfasst von: Thomas Wenger
3/16/2022

Lesezeit: 3 min

Die große Mehrheit deutscher Unternehmen setzt für die digitale Transformation (DX) auf eine Digitalstrategie – nur 16 Prozent der Firmen hierzulande verzichten darauf. Dies hat eine Erhebung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben, für die 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland befragt wurden. Während also viele Firmen einer Digitalstrategie folgen, liegt zugleich oftmals eine Herausforderung darin, den optimalen Nutzen aus der digitalen Transformation zu ziehen. So hat eine von PTC durchgeführte Umfrage gezeigt, dass von 1.500 DX-Projekten etwa die Hälfte keinen positiven Return on Investment (ROI) erzielt. Dies führt zu der Frage, wie Industrieunternehmen sicherstellen können, dass durch ihre DX-Vorhaben ein Mehrwert geschaffen wird und die Digitalstrategie schlussendlich zum Erfolg führt. In einem aktuellen Bericht von PTC – Identifying Value of Digital Transformation – wird ein auf Forschungen basierendes Rahmenwerk für die digitale Transformation vorgestellt. Dieser unterstützt Führungskräfte dabei, ihre DX-Initiativen an dem geschäftlichen Nutzen für das Unternehmen auszurichten und entsprechende Priorisierungen vorzunehmen.

Was ist ein Rahmenwerk für die digitale Transformation?

Ein Rahmenwerk für die digitale Transformation stellt eine Möglichkeit für Führungskräfte dar, eine Grundlage für den Erfolg von DX-Initiativen zu schaffen. Auf Basis von Daten, Forschungen und Erfahrungen identifiziert ein DX-Rahmenwerk Gemeinsamkeiten verschiedener Branchen und Anwendungsfälle, um Führungskräfte und Unternehmen bei der Priorisierung von DX-Initiativen zu unterstützen.

PTC hat sein umfassendes Fachwissen aus der intensiven Mitarbeit an Tausenden von DX-Projekten genutzt, um einen Value-Lifecycle-Prozess für die digitale Transformation zu entwickeln. Dieser stellt einen fünfstufigen Leitfaden dar. Damit können spezifische Projekte festgelegt werden, die auf der Grundlage individueller Anforderungen eines Unternehmens den größten Wert schaffen. Unserer Erfahrung nach liegt ein Schlüssel zum Erfolg – und zum ROI – darin, diese Projekte an den finanziellen Zielen auszurichten. Zudem sollten Projekte priorisiert werden, die sich auf finanzielle und betriebliche Zielsetzungen auswirken. Die nachfolgend beschriebenen Schritte unterstützen Industrieunternehmen dabei, ihre DX-Initiativen zu priorisieren.

Mit dem Rahmenwerk für die digitale Transformation zur schnelleren Realisierung von Mehrwert

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Schritt 1: Abgleich mit den Finanzzielen

Umsatz, Betriebsergebnis und Anlageneffizienz: Die Zahlen hierzu sind von grundlegender Bedeutung für Industrieunternehmen. Damit die digitale Transformation den entscheidenden Unterschied machen kann, müssen sich die entsprechenden Initiativen eines Unternehmens auf eine oder mehrere dieser drei wichtigen Zahlen beziehen.

Schritt 2: Identifizierung von Wertetreibern

Der nächste Schritt ist die Identifizierung von Wertetreibern, um die größten Herausforderungen anzugehen und finanzielle Gewinne und Ziele zu erreichen. Die Wertetreiber sind in den verschiedenen Funktionen – Entwicklung, Fertigung und Service – unterschiedlich.

  • Eine verbesserte Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette steigert den Umsatz.
  • In der Fertigung wirkt sich eine höhere Verfügbarkeit und Leistung der Anlagen positiv auf die Gewinnspanne aus.
  • Im Servicebereich verbessern bessere First-time-fix-rates die Anlageneffizienz.

Schritt 3: Auswahl von Anwendungsfällen, die den größten Mehrwert versprechen

Sind finanzielle Ziele und Wertetreiber identifiziert, besteht der nächste Schritt darin, spezifische Anwendungsfälle zu untersuchen und solche auszuwählen, die den größten Mehrwert für das Unternehmen versprechen. Daraus ergibt sich eine Shortlist der zu verfolgenden Initiativen. Die Auswahl der Anwendungsfälle sollte mit einem etablierten Partner erfolgen, der über umfangreiche Erfahrung und Expertise bei DX-Projekten verfügt. Dies führt in der Regel zu einer schnelleren Wertschöpfung.

Schritt 4: Messung der betrieblichen Auswirkungen

Nach der Auswahl der Anwendungsfälle sind die wichtigsten Leistungskennzahlen zu definieren, eine Übersicht der Ausgangswerte zu erstellen und die Erwartungen für die künftigen Leistungen festzulegen. All dies gilt es zu dokumentieren, bevor Änderungen implementiert werden. Das schafft die Voraussetzungen für aussagekräftige Messungen und die Möglichkeit für schnelle Anpassungen. In diesem Schritt ist es zudem von entscheidender Bedeutung, etwaige Unzulänglichkeiten in Bezug auf den erwarteten Wert von Projekten der digitalen Transformation zu analysieren und die Prozesse entsprechend zu ändern, wenn das Unternehmen die Initiative skaliert.

Schritt 5: Ermittlung des finanziellen Ergebnisses

Sobald das Programm implementiert ist, gilt es zum Ausgangspunkt zurückzukehren und zu belegen, dass sich die Maßnahmen erfolgreich auf die finanziellen Ziele ausgewirkt haben. Der Nachweis der positiven Auswirkungen in diesem Bereich ist von grundlegender Bedeutung, um sowohl das Bekenntnis und die Bereitschaft der Unternehmensführung als auch den Erfolg des Transformationsprogramms sicherzustellen.

Abschließende Überlegungen

Die digitale Transformation kann Industrieunternehmen einen bedeutenden Mehrwert ermöglichen. Im Wandel liegt jedoch eine Herausforderung. Unternehmen, die das Rahmenwerk für die digitale Transformation mit ihren fünf Schritten nutzen, gehen ihre Transformation fokussiert und mit klar definierten Prozessen an. Sie haben ein Verständnis dafür, wie ihr Vorhaben einen messbaren und wirksamen Wert erschafft. Und sie wissen um die Möglichkeiten der Skalierung und das Potenzial, die Vorteile entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern.

Wenn auch Sie erfahren möchten, wie dieses Framework in der Entwicklung, Fertigung und im Service eines Unternehmens umgesetzt werden kann, wenn Sie weitere Details zum Rahmenwerk wünschen oder wissen möchten, wie Sie die Wertbestimmung praktisch umsetzen können, steht Ihnen das vollständige Whitepaper hier zur Verfügung.

Den Wert der digitalen Transformation erschließen

Für den Erfolg ist es entscheidend, die Unternehmensziele mit der digitalen Transformation in Einklang zu bringen. Mehr erfahren
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Der Autor

Thomas Wenger

Thomas Wenger wurde im Oktober 2021 zum Area Vice President / Country Manager für Zentraleuropa (D-A-CH) bei PTC befördert. Stets mit Fokus auf den individuellen Mehrwert für die Kunden aus den Bereichen Automotive / Mobility, Lifesciences, Prozessindustrie, Elektronik und Hightech sowie des Maschinen- und Anlagenbaus, treibt Thomas Wenger Projekte tatkräftig und zielgerichtet voran, die Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen.

Thomas Wenger studierte Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik an der TU München. Nach dem Studium begann er seine Karriere als Projektingenieur bei Siemens Anlagentechnik. Im Anschluss wechselte er in den Vertrieb der österreichischen Firma KEBA AG, die im Bereich der Automatisierungstechnik tätig ist, bevor er vor mehr als 20 Jahren seine erste Stelle bei PTC als Vertriebsingenieur antrat.