Der Wert der Daten entlang der Wertschöpfungskette

Verfasst von: René Zölfl
3/15/2022

Lesezeit: 3 min

Aktuelle medizinische Geräte sind meist hochkomplexe Systeme aus mechanischen, elektronischen und Software-Komponenten. Die Verwaltung dieser Komponenten und der zugehörigen Dokumentation, Stücklisten, Lieferantenzertifizierungen usw. erfolgt häufig in verschiedenen, spezifischen und nicht miteinander verbundenen Unternehmenssystemen (z. B. PLM, ERP, MES). Das Ergebnis sind Datensilos, die die Transparenz entlang des Lebenszyklus eines Produktes beeinträchtigen und sich negativ auf Qualität, Zuverlässigkeit und Zulassung auswirken.

Doch gerade bei medizinischen Geräten ist es notwendig, dass jeder Beteiligte über die gesamte Lebensdauer eines Produktes hinweg auf die jeweils aktuellen und gültigen Daten zugreifen kann, um bessere und sichere Produkte auf den Markt zu bringen. Ist das nicht der Fall, drohen z. B.:

  • Produktausfälle mit möglicherweise negativen Auswirkungen auf die Sicherheit von Patienten und teuren Rückrufen
  • Abweichungen, Ausschuss und Nacharbeit in der Produktion
  • Geringe Stückzahlen beim Produktionsanlauf
  • Verzögerungen bei der Einführung neuer Produkte
  • Unzureichende Transparenz über die Zulassung in verschiedenen Zielmärkten

Führende Hersteller medizinischer Geräte begeben sich daher auf die Reise, die Hindernisse für die sichere Zusammenarbeit verschiedener Teams entlang der Wertschöpfungskette auch über geografische Grenzen hinweg zu beseitigen. Denn sie erkennen, dass sich Innovation nachhaltig nur so erzielen lässt.

Voraussetzung hierfür sind das Aufbrechen der Datensilos und die Bereitstellung der notwendigen aktuellen und gültigen Daten an alle Mitarbeiter und Stakeholder, abhängig von ihrer Rolle und Funktion.

Lassen Sie uns einen Blick auf Johnson & Johnson (J&J) werfen. Als einer der weltweit angesehensten Hersteller zahlreicher medizinischer Innovationen mit 130.000 Mitarbeitenden und einem vielfältigen Portfolio, realisierte J&J, dass es seine Datensilos aufbrechen musste, um die Zusammenarbeit zwischen den Teams zu verbessern. Außerdem benötigte ein großer Teil der Belegschaft Zugang zu zusätzlichen Unternehmenslösungen und Produktinformation, was eine schnelle und einfache Integration erforderte.

Für J&J war es von entscheidender Bedeutung, den Bereichen Entwicklung, Fertigung und Support die gemeinsame Nutzung von Daten in Echtzeit zu ermöglichen, um eine bessere Entscheidungsfindung und Innovation zu fördern. Darüber hinaus gilt es für J&J, stets auf dem neuesten Stand zu sein, um die strengen regulatorischen Anforderungen von FDA, EU-MDR und anderen zu erfüllen. Die Unternehmensleitung erkannte: Um ein wettbewerbsfähiger, weltweit führender Anbieter im Gesundheitswesen zu bleiben, ist eine digitale Transformation dringend notwendig. Das Schlüsselelemente sollte ein PLM-gestützter Digital Thread bilden.

Aufbrechen von Informationssilos

Um die Informationssilos im Unternehmen aufzubrechen, müssen Sie einen vollständigen Digital Thread aufbauen, der sich über den gesamten Produktlebenszyklus erstreckt.

Die Nutzung von PLM als Grundlage für den Digital Thread ermöglicht Herstellern einen nahtlosen und vollständigen Arbeitsablauf von der Planung über die Konstruktion bis hin zur Fertigung und zum Service vor Ort abzubilden. Als Hersteller kann Ihnen dieser Ansatz helfen, gleichzeitige Produkt- und Prozessdefinitionen zu liefern und einen geschlossenen Änderungskreislauf zwischen Entwicklung, Fertigung und anderen nachgelagerten Teams zu gewährleisten. Außerdem werden Diskrepanzen zwischen Prozessdefinitionen und Arbeitsanweisungen in der Fertigung beseitigt.

Verstärkung der PLM-Prozesse mit Windchill Navigate

J&J nutzt hierfür Windchill Navigate von PTC. Diese Lösung verbessert die Aufbereitung von Information und damit die Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen innerhalb des Unternehmens: Jeder im Unternehmen ist in der Lage, Produktdaten einzusehen, darauf zuzugreifen und zu Prozessen beizutragen, indem er eine einzige maßgebliche Quelle für Produktdaten während des gesamten Produktlebenszyklus nutzt – ein großer Mehrwert für die geleistete Arbeit. Windchill Navigate ermöglicht es Ihren Mitarbeitern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Zeit zu sparen – und das mit einer hochmodernen Benutzeroberfläche.

Erfahren Sie mehr darüber, wie J&J Informationssilos durchbrochen hat: Schauen Sie sich den Webcast "How J&J is Building Better Collaboration with Windchill Navigate" an und hören Sie, wie der leitende Architekt von Windchill Navigate im Bereich Medizintechnik die Reise von J&J zum Digital Thread beschreibt.

Für Johnson & Johnson ist Windchill Navigate mehr als eine Lösung. Basierend auf PTC ThingWorx, einer führenden Applikationsentwicklungsplattform, ermöglicht Windchill Navigate eine schnelle Entwicklung benutzerdefinierter Apps: Im Schnitt benötigt J&J nur drei Monate für die Erstellung und Implementierung einer neuen App. Zudem war der Einsatz dieser Plattform für J&J entscheidend, da sie die schnelle Integration von Daten nicht nur aus PTC Windchill, sondern auch aus anderen PLM-Systemen, ERP-Systemen und anderen Unternehmenslösungen ermöglichte.

"Navigate ist einfach die beste Benutzererfahrung, die wir unseren Unternehmensanwendern bieten können. Zudem profitieren wir von der schnellen Integration vieler unserer Unternehmenslösungen." - Preeti Gupta, leitender ThingWorx-Architekt – Johnson & Johnson

Windchill ist die zugrundeliegende PLM-Lösung von PTC und Basis für Out-of-the-Box-Vorteile sowie hochgradig anpassbare rollen- und aufgabenbasierte Anwendungen sowie eine einfache Integration mit anderen Unternehmenssystemen. Somit bildet PTC Windchill einen soliden Kern für einen produktgesteuerten Digital Thread, der die Zusammenarbeit verbessert.

Fazit

Das Aufbrechen von Informationssilos erfordert die Implementierung eines vollständigen digitalen Konzepts für alle Produktentwicklungsteams. Ihre Mitarbeiter profitieren von einem Digital Thread, indem sie umfassenden Zugriff auf aktuelle und gültige Produktdaten erhalten.

Wie J&J mit Windchill Navigate eine bessere Zusammenarbeit erreicht

Tags: Navigate Windchill Digitaler Thread Life Sciences Produktlebenszyklus-Management (PLM) Industrial Internet of Things

Der Autor

René Zölfl

Rene Zölfl, Global Industry Advisor Life Science, unterstützt Life Science-Unternehmen bei ihrer Transformation hin zu mehr Agilität durch Industrie 4.0 und Digitalisierung. Er hat den Life Science-Markt bei PTC in Deutschland aufgebaut. Aufgrund seiner Erfahrung hat er ein tiefes Verständnis dafür, wie neue Technologien die digitale Transformation unterstützen, wie Hersteller von der Digitalisierung in verschiedenen Prozessbereichen profitieren können und wie sich Vorschriften auf diesen Wandel auswirken. Als Vorsitzender des PTC Healthcare Executive Advisory Council organisiert und leitet Rene gemeinsame Workshops mit PTCs strategischsten Life-Science-Kunden und PTC-Führungskräften zu Themen und Anforderungen der Branche. 

René ist Mitglied der ISPE und arbeitet in der Special Interest Group "Pharma 4.0" mit. Er hat auch als Co-Autor zum acatech Industrie 4.0 Maturity Index beigetragen, der im März 2017 veröffentlicht wurde. 

René kam im Oktober 2010 zu PTC. Vor seiner Tätigkeit bei PTC war er in verschiedenen Positionen in den Bereichen Consulting, Portfolio Management und Marketing bei Siemens tätig.